Native vs. Hybride Apps | Vor-& Nachteile App-Entwicklung
von mucByte am 12.07.2022
Mobile Apps sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Sie helfen uns auf dem Handy, unsere Informationen zu finden, Flüge zu buchen und Nachrichten zu verschicken. Mittlerweile gibt es fast 3 Millionen Apps alleine im Google App Store, Tendenz steigend. Bei der Entwicklung kann man hingegen auf Native vs. Hybride Mobile Apps setzen, die beide ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile haben.
Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, welche Unterschiede es zwischen den beiden Entwicklungsmethoden gibt. Danach gehen wir auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein und erklären, welche Art von App in welchem Fall besonders sinnvoll ist.
Native Apps - Entwicklung, Vorteile & Nachteile
Eine native App programmiert man speziell für das jeweilige mobile Betriebssystem, Android oder iOS. Sie ist dadurch auf die Hardware und Schnittstellen besonders gut zugeschnitten, läuft somit auch oft schneller und stabiler. Zudem kann bereits bei der Entwicklung eine intuitive Bedienung berücksichtigt werden, die sich nahtlos in das Betriebssystem einfügt.
Je nachdem, für welches Betriebssystem man die App programmieren möchte, greift man dabei auf die gängigen Programmiersprachen zurück. Bei iOS sind das Objective-C und das in 2014 eigens von Apple veröffentliche Swift. Google setzte bei Android zunächst lange Zeit auf Java, möchte aber seit 2019 vermehrt die neuere Sprache Kotlin noch weiter pushen, weil sie eine bessere und schnellere Entwicklung erlauben soll.
Die Vorteile: Native Apps vs. Hybride Mobile Apps im Überblick
Die Vorteile bei der nativen App ergeben sich im Wesentlichen daraus, dass sie speziell für das Betriebssystem entwickelt wurde. Dazu zählen im Weiteren auch folgende Punkte:
- Bessere Leistung, weil sie die vorhandenen Ressourcen optimal nutzen kann.
- Einfachere Bedienung, da sich die App nahtlos in das Betriebssystem einfügt und alle Bedienelemente somit gezielt einsetzen kann.
- Mehr Funktionen, indem die App ohne Hindernisse auf sämtliche Hardware zugreift wie zum Beispiel Kamera, GPS und Sensoren.
- Verstärkte Offlinenutzung, die man bereits beim Konzept der App berücksichtigen kann.
- Bessere Bewertungen, weil eine native App oft besser bei dem Nutzer ankommt.
Es gibt also viele gute Gründe, auf native Apps zu setzen, besonders aus der Sicht des Endnutzers. Aber auch in der Entwicklung gibt es einige Vorteile, die es zu beachten gilt.
Welche Vorteile hat man als App Entwickler bei nativen Apps?
Für den App Entwickler bedeutet die Entwicklung einer nativen App von Anfang an eine bessere Kontrolle über das Projekt. Man muss bei der Konzeption lediglich ein Betriebssystem berücksichtigen und kann dabei besser auf das Bedienkonzept eingehen. Kompromisse, die man sonst oft machen muss, gibt es bei der nativen App erst mal nicht.
Dem Entwickler steht mehr Leistung zur Verfügung
Während hybride Apps oft durch die Leistung des Browsers limitiert sind (dazu später mehr), nutzen native Apps die gesamte Rechenleistung des Gerätes. Das erlaubt dem Entwickler seine kreativen Ideen, Bedienung und Konzepte ohne Abstriche umsetzen zu können. Besonders rechenintensive Anwendungen und Prozesse profitieren vom direkten Zugriff auf Prozessor und Hardware, die als hybride App vielleicht gar nicht erst laufen würden.
Direkter Zugriff auf Hardware für mehr Funktionen
Auch dieser Punkt hilft letztlich bei der Entwicklung, um die Vision und den kompletten Funktionsumfang in der App umzusetzen. Nur wenn man direkten Zugriff auf alle Hardware-Teile hat, kann man auch alle Funktionen liefern, die man anfangs geplant hat. Ob Kamera, Mikrofon oder GPS, durch eine direkte Verbindung via API kann man die Hardware gezielt nutzen. Zwar geht das auch bei hybriden Apps, aber weitaus weniger effizient und mit wesentlich stärkeren Limitationen.
Bessere Offline Möglichkeiten durch lokalen Speicher
Ein weiterer Vorteil von nativen Apps ist, dass sie mehr auf den lokalen Speicher im Gerät setzen und selbst dynamische Informationen auslagern können. Das erlaubt dem Entwickler wiederum, Funktionen auch für den Offline-Gebrauch vorzusehen. Zwar ziehen hybride Apps dank moderner Frameworks wie Flutter und React Native nach, aber mit nativen Apps ist man hier immer noch besser unterwegs.
Leichtere Aufnahme in Apples oder Googles App Store
Um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen, ist es unabdingbar, in die großen App Stores von Apple oder Google zu gelangen. Diese haben aber ihre ganz eigenen Anforderungen und erlauben prinzipiell mittlerweile nur noch 'native Apps'. Das bedeutet, selbst wenn man eine hybride App entwickelt, muss sie am Ende so verpackt werden, dass sie wie eine native App aussieht und funktioniert. Es fällt also noch mal zusätzliche Arbeit an, die bei nativen Apps nicht notwendig ist.
Welche Nachteile haben native Apps?
Eine native App muss man von Grund auf für das jeweilige Betriebssystem entwickeln. Das bedeutet auch, möchte man die Vorteile dieser Entwicklungsmethode sowohl auf iOS als auch auf Android nutzen, dann ist der Aufwand dafür gleich doppelt so hoch. Man braucht praktisch zwei unabhängige Projekte, die mit Ausnahme von ggf. Konzept und Design oft nur von wenig Schnittmenge zueinander profitieren.
Das erhöht nicht nur Kosten für die Entwicklung, sondern auch die für die anschließende Wartung und Pflege der App. Auch die Aufwände für die zusätzliche Komplexität, die man sich damit ins Haus holt, sollten nicht vernachlässigt werden. Aus diesem Grund sollte man sich vorab bewusst sein, dass eine native App auf beiden mobilen Betriebssystemen prinzipiell doppelt so viel Arbeit bedeutet.
Hybride Apps - Entwicklung, Vorteile & Nachteile
Eine hybride App installiert man genau wie die native App auf dem Endgerät, doch sie greift vermehrt auf Web-Technologien und Sprachen wie HTML5 und CSS zu. Im Prinzip handelt es sich um eine Website, die in einem Webview Container läuft und dabei sogar native APIs und Funktionen des Betriebssystems nutzen kann. Ist die hybride App gut gemacht, erkennen Nutzer kaum einen Unterschied zur nativen App.
Bei der Entwicklung kommt oft JavaScript als Programmiersprache zum Einsatz, doch anschließend muss die App noch für das jeweilige Betriebssystem 'exportiert' werden. Mithilfe moderner Frameworks wie Flutter, React Native oder Ionic kann man das jedoch oft schnell und leicht erledigen. Somit lässt sich eine hybride App mit relativ wenig Zusatzaufwand auf die beiden mobilen Betriebssysteme iOS und Android bringen.
Die Vorteile: Hybride Apps vs. Native Mobile Apps im Überblick
Weil hybride Apps sich praktischerweise auf beide mobilen Betriebssysteme bringen lassen, überzeugen sie mit einer einfachen Entwicklung und Wartung. Zudem gibt es noch weitere Vorteile:
- Geringerer Gesamtaufwand, wenn eine App für beide Betriebssysteme entwickelt werden soll.
- Mehr Entwickler, die sich mit den grundlegenden Web-Technologien von hybriden Apps besser auskennen.
- Bessere Skalierbarkeit, da sie prinzipiell auf jedem Gerät mit Browser funktioniert.
- Zunehmende Optimierung, weil moderne Frameworks immer besser, schneller und einfacher eine Portierung erlauben.
Der Nutzer hat durch eine hybride App selber eher kaum Vorteile. Unternehmen und Entwickler hingegen profitieren besonders vom geringen Aufwand und weniger Komplexität.
Welche Vorteile hat man als App Entwickler bei hybriden Apps?
Man muss bei der hybriden App zwar mit mehr Einschränkungen planen als bei der nativen App, doch die Landschaft verändert sich in diesem Bereich rasant. Noch vor wenigen Jahren galten hybride Apps als zweitrangige Lösung, aber aufgrund immer besserer Umsetzung entdecken immer mehr Unternehmen ihre Vorteile für sich.
Weniger Kosten bei der Entwicklung und größerer Entwickler-Pool
Einer der Hauptgründe, weshalb sich Unternehmen für eine hybride Lösung entscheiden, sind oftmals die Kosten. Möchte man die App auf beide Betriebssysteme bringen, dann entfällt eine aufwendige Doppelentwicklung. Zudem kann man bei gängigen Programmiersprachen wie JavaScript, HTML und CSS auf einen großen Pool an Entwicklern zurückgreifen, hat es also einfacher, das richtige Personal zu finden.
Aufnahme in Apple App Store und Google Play Store mit einer App
Jeder App Store hat seine ganz eigenen Anforderungen und Regeln, die es zu erfüllen gilt. Behält man diese von Anfang an im Blick, kann man die hybride App mit relativ wenig Zusatzaufwand in den jeweiligen App Store bringen. Damit kann man seine App einem wesentlich größeren Nutzerkreis zur Verfügung stellen, ohne dabei praktisch zwei unabhängige Lösungen entwickeln zu müssen.
Immer bessere Optimierung für minimale Auswirkung
Zwar sind native Apps immer noch etwas besser in Sachen Leistung, doch hybride Apps holen derzeit stark auf. Dank moderner Frameworks sind Leistungsunterschiede bei alltäglichen Anwendungen oft kaum spürbar. Hybride Apps sind immer noch durch den Browser und teilweise die Internetverbindung limitiert, aber Mobilgeräte und Internet werden immer schneller, dadurch wird der Unterschied zunehmend kleiner.
Skalierbarkeit auf weitere Geräte und Systeme
Hybride Apps lassen sich auch wesentlich besser auf verschiedene Geräte und Systeme bringen, da sie auf die gängigen Web-Technologien setzen. Rechnet man also damit, dass man zum Beispiel eine Unternehmensanwendung braucht, die sich flexibel auf Handy, Tablet und Computer nutzen lassen soll, dann ist eine hybride App genau richtig. Sie lässt sich nämlich als 'Quasi-Browseranwendung' auf alle Geräte ohne viel Zusatzaufwand portieren.
Welche Nachteile haben hybride Apps?
Obwohl hybride Apps in Sachen Leistung und Bedienbarkeit immer weiter aufholen, gibt es immer noch einen spürbaren Unterschied. Bei der Entwicklung muss man also mit bestimmten Einschränkungen planen und kann womöglich nicht auf das ganze Spektrum aller Möglichkeiten setzen. Das kann die App am Ende einige Funktionen kosten, die die App vielleicht einfach zu langsam machen würden.
Besonders mit Hinblick auf immer steigende Anforderungen an mobile Apps kann die hybride App also unter Umständen nicht allen Nutzer-Ansprüchen gerecht werden. Man muss also bereits im Vorfeld bedenken, welche Zielgruppe man mit welcher Anwendung bedienen möchte. Denn für manche Szenarien eignet sich eine hybride App nur bedingt.
Native vs. Hybride Mobile Apps - Welches ist die richtige Entwicklungsmethode für meine App?
Doch was genau heißt das alles für ein Unternehmen, das eine mobile App entwickeln möchte? Die Diskussion Native vs. Hybride Mobile Apps muss auch immer mit Hinblick auf den eigenen Anspruch geführt werden. Native Apps überzeugen mit optimaler Leistung und Bedienung, sind also bei manchen Applikationen fast schon die einzige Option. Wenn also Qualität, Geschwindigkeit und Bedienbarkeit im Vordergrund stehen sollen, dann greift man eher zur nativen App.
Plant man jedoch nicht damit, eine leistungshungrige und 'anspruchsvolle' App zu erstellen, dann ist man mit einer hybriden Lösung vielleicht besser beraten. Sie ist einfacher und kostengünstiger zu entwickeln und verwalten, besonders wenn man sie auf beide Betriebssysteme bringen möchte. Zudem kann man auf viele Entwickler setzen, die mit den üblichen Web-Technologien besser vertraut sind. So schafft man es, eine App auf viele Plattformen zu bringen, ohne dabei hohe Investitionen fürchten zu müssen.
Zwischen den beiden Entwicklungsmethoden muss man also auch letztlich eine Kostenentscheidung treffen. Native Apps sind in der Regel 'besser', kosten dafür aber auch wesentlich mehr. Mit einer hybriden App schafft man es hingegen, mehr Systeme und Nutzer bei geringeren Kosten zu erreichen.
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Fazit: Native vs. Hybride Mobile Apps | Die Anforderungen und das Budget entscheiden
Während die Vor- und Nachteile zwischen Native vs. Hybride Mobile Apps nun hinreichend klar sein sollten, muss man nur noch die eigenen Anforderungen abwägen. Denn am Ende entscheiden der Anspruch an die App und das verfügbare Budget, ob man eher eine native oder hybride App wählen sollte.
Sollten Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema haben, dann zögern Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir stehen Ihnen als Experte für App Entwicklung aus München jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.
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